Boosting im Tischtennis erklärt

Materialtuning im Tischtennis – Boosting erklärt

Hinweis: Diese Seite dient ausschließlich der Information. Wir bewerben kein regelwidriges Verhalten im Wettkampfbetrieb.

Was ist „Boosting“?

Unter Boosting versteht man die nachträgliche Behandlung eines Tischtennisbelags, meist mit speziellen Ölen oder Medien, um die Spieleigenschaften gezielt zu verändern – insbesondere:

  • eine weichere Schwammstruktur,
  • ein stärkeres Katapultverhalten,
  • und eine deutlich höhere Dynamik.

Im Grunde ist Boosting vergleichbar mit dem, was früher mit Lösungsmitteln („Frischkleben“) erreicht wurde – nur in einer VOC-freien, modernen Variante.

Wie funktioniert Boosting technisch?

Ein Belag besteht aus zwei Hauptkomponenten:

  1. Obergummi (meist griffig oder klebrig)
  2. Schwamm (in verschiedenen Härtegraden)

Beim Boosting wird ein ölbasiertes Medium auf die Schwammseite aufgetragen. Der Schwamm quillt leicht auf, was zu einer:

  • Erhöhung der Elastizität,
  • größeren Ballkontaktzeit,
  • und spürbaren Veränderung im Spielgefühl führt.

Viele Beläge reagieren besonders gut auf Boosting, wenn sie ursprünglich aus dem chinesischen Raum kommen (z. B. dichte Schwämme mit hoher Grundhärte).

Ist Boosting im Wettkampf erlaubt?

Kurz: Nein.

Die ITTF (International Table Tennis Federation) untersagt jegliche nachträgliche Behandlung von Belägen durch den Spieler selbst. Das Regelwerk schreibt vor:

„Beläge dürfen nach dem Verlassen der Verpackung nicht mehr chemisch oder physikalisch verändert werden.“

Auch der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) hält sich an dieses Reglement. Ein Belag, der nach dem Aufkleben getuned wurde, wäre somit nicht regelkonform. Bei offiziellen Turnieren kann es zu Materialkontrollen kommen, in denen VOC-Rückstände oder Schwammveränderungen festgestellt werden.

Realität im Spitzensport: Ein offenes Geheimnis

Trotz des offiziellen Verbots ist es ein offenes Geheimnis, dass nahezu alle Topspieler mit getunten Belägen spielen. Besonderheiten:

  • Chinesische Beläge werden fast immer von den Spielern selbst mit zumeist Haifu geboostet, im rest der Welt jedoch zumeist direkt aus der Produktion, also werkseitig geboostet
  • oder es sind spezielle Profi-Versionen, die nicht im regulären Handel erhältlich sind

Diese Praxis ist formell erlaubt, da die Modifikation vor dem Verkauf durch den Hersteller erfolgt – nicht durch den Spieler selbst. Das Ergebnis ist jedoch praktisch identisch: deutlich dynamischere Beläge mit gesteigerter Spielbarkeit.

Warum informieren wir trotzdem darüber?

Viele ambitionierte Spieler suchen gezielt nach Belägen mit Tuningpotenzial. Unsere Hinweise in Produktbeschreibungen dienen daher:

  • der Einschätzung von Anpassungsmöglichkeiten,
  • der Transparenz über Materialverhalten,
  • der fachlichen Information für Fortgeschrittene.

Wir geben keine Empfehlung zur regelwidrigen Anwendung, sondern zeigen lediglich auf, welche Beläge sich für individuelles Materialtuning außerhalb des Wettkampfs eignen.

Unser Standpunkt

Wir verkaufen ausschließlich originale, legale Produkte direkt in der Fabrik von LOKI hergestellt. Jeder Hinweis zur „Tuningfähigkeit“ eines Belags ist ein technisches Merkmal, kein Aufruf zur Regelumgehung.

Wenn du im offiziellen Wettkampfbetrieb damit spielst, so liegt die Verantwortung bei dir.

Fazit

Boosting ist ein mächtiges Werkzeug zur Feinabstimmung deines Materials – aber im offiziellen Spielbetrieb verboten.

Wir unterstützen offene, sachliche Aufklärung und respektieren die Regeln des Sports. Gleichzeitig möchten wir dir helfen, das Verhalten unserer Produkte realistisch und praxisnah einzuschätzen.

Wenn du Fragen hast, kontaktiere uns jederzeit – wir beraten dich gerne.